CHILE IV
PATAGONIEN
12.05. - 02.06.2016
Nach der Rutschpartie auf Argentiniens Straßen
erreichen wir ohne weitere Zwischenfälle heil die Grenze
und passieren richtig schnell,
im nun schon gewohnten Ablauf,
den Grenzübertritt von Argentinien nach Chile.
Nach einigen Kilometern landen wir in der Stadt
OSORNO.
_________________
MARIO und die NEUE WINDSCHUTZSCHEIBE
Vor einem Supermarkt
spricht uns der Chilene Mario auf DEUTSCH an
ob das unser Auto auf dem Parkplatz wäre
und ob wir irgendwelche Hilfe bräuchten.
Während der richtig netten Unterhaltung
kommt der fette Sprung in unserer Windschutzscheibe
zum Gespräch,
welcher nicht zu übersehen ist.
Mario läßt seine Kontakte spielen
und tatsächlich erreicht er so einiges!!
In der Hauptstadt Santiago de Chile
wird ein Freund von ihm fündig.
Laut Aussage der dortigen Personen
ist es wohl die letzte bekannte vorhandene Frontscheibe
für unseren Magirus.
Schnell greifen wir zu,
denn der Preis ist unschlagbar.
Eine neue Scheibe für 500 Euro
inkl. Versand nach Osorno (ca. 1000 km)
sowie Einbau von einem Spezialisten für Windschutzscheiben.
Es gibt noch fantastische Wunder !!
Nach unseren vorausgegangenen Recherchen
und ebenso tollen Mithilfe des ALLRAD-LKW-FORUM
lagen wir mit einer Gebrauchtscheibe,
dem Versand von Deutschland nach Chile
sowie den anfallenden Zollkosten
ca. beim 4-fachen,
wenn nicht sogar mehr.
Nun warten wir ab bis die Scheibe kommt
natürlich in der Hoffnung,
dass es wirklich die Richtige ist.
Da der Versand länger dauert,
reisen wir in der Zwischenzeit weiter
und werden in einigen Monaten wieder hier nach Osorno
sowie zu Mario zurückkehren.
Von Osorno aus
machen wir einen Abstecher
in die verschlafene Küstensiedlung TRIL TRIL
sowie am Pazifik weiter entlang bis nach BAHIA MANSA
durch das Gebiet der MAPUCHE-INDIGENAS.
Dort genießen wir in verschlafener Atmosphäre
noch angenehme Sonnentage
an dem schönen Küstenabschnitt.
EIN ANDERES CHILE - ES WIRD DEUTSCH
Wir wandeln auf deutschen Spuren
weiter durch CHILE
und landen in dem kleinen Örtchen
PUERTO OCTAY
in der Region DE LOS LAGOS
sowie am Nordufer des LAGO LLANQUIHUE.
Hier stehen viele alte Holzhäuser
aus der Gründerzeit der deutschen Einwanderer
vor ca. 150 Jahren.
Wir ziehen eine Runde um die kleine Plaza
checken die leckeren Käsereien ab
und kommen mit vollen Tüten,
gefüllt mit Käse aus den Käsereien und Tortenstückchen
am Auto wieder an:-)).
Auch die Kuchentheke ist nicht zu verachten
und sieht lecker GERMAN aus !!
VULKAN OSORNO
Die Fahrt geht weiter entlang am LAGO LLANGUIHUE !
Wir verlassen die Straße und biegen ab
hinauf zum Vulkan Osorno.
Auf 13 km ziehen wir von 70 Höhenmeter
auf einem schmalen Sträßlein
gemächlich steil hinauf bis auf 1180 Höhenmeter.
Der Vulkan selbst ist 2652 m hoch
und wird von den Chilenen auch gerne
FUJI CHILES genannt.
Die Nacht verbringen wir auf dem ruhigen Besucherparkplatz,
der am frühen Abend leergefegt ist.
Von oben eröffnet sich ein toller Ausblick
auf die umliegende Bergwelt
sowie auf den LAGO LLANGUIHUE.
Am nächsten Tag
lassen wir uns mit dem Sessellift
weitere 600 Höhenmeter bis hinauf zum Gletscher bringen
bei immer besser werdender Aussicht.
Es geht wieder abwärts
mit fantastischem Blick auf den KRATER ROJO.
ABENDSTIMMUNG !!
SONNENUNTERGANG über den WOLKEN
Wieder in der Ebene
machen wir einen Abstecher zum
SALTO PETROHUE
mit erneutem Blick auf den Vulkan Osorno.
Am See entlang wird es immer DEUTSCHER !!
Und verrückter !!
Wir landen in
FRUTILLAR,
welches ebenso am LAGO LLANGUIHUE liegt,
wie Puerto Octay deutsch geprägt ist
und 1856 von deutschen Auswanderern
gegründet wurde.
Blickt man von Frutillar
auf die gegenüberliegende Seeseite,
erblickt man den mächtigen
und ewig schneegetoppten VULKAN OSORNO,
welcher als Traummotiv über dem Dörfchen steht.
Kleine Hotels/Pensionen
wechseln sich mit Cafes/Restaurants ab,
die ausschließlich deutsche Namen
und zum Teil deutsche Speisen anbieten.
Und überall gibt es "KUCHEN" !!
Olaf hält sich aber lieber an die TORTEN !!
Vom Pier aus der Gründerzeit
genießt man eine herrliche Atmosphäre
sowie Abendstimmung !!
More IMPRESSIONS from FRUTILLAR
Wir verbringen die Nacht an der Wasserfront in Frutillar
und ziehen am nächsten Tag weiter
in die Hauptstdt der Region LOS LAGOS
nach
PUERTO MONTT.
Dort landen wir auf dem FISCHMARKT
im ältesten Stadtteil von Puerto Montt
in
ANGELMO,
auf dem heute auch noch
ein zusätzlicher bunter Markt stattfindet
wo so richtig schön was los ist.
An der Straße entlang bis hin zum Fischmarkt
reihen sich kleine schräge Buden aneinander,
vollgestopft mit schönen Strickwaren
für den bevorstehenden Winter.
Auf dem Markt wird eine Vielfalt
von exotischen Meeresfrüchten und Fischen
und allerlei deftigen Leckereien,
wie geräuchertes Fleisch & Fisch,
leckeren Käse und RIESENKNOBLAUCH
von den CHILOTEN
sowie Gemüse aus dem eigenen Anbau angeboten.
Hier decken wir uns ein
mit extrem guten und frischen Lebensmitteln.
Getrocknete Algen !!
Lustige Fleisch/Käseverkäufer mit richtig guten Leckereien !!
Überall hängen getrocknete und geräucherte Muscheln !!
More IMPRESSIONES from the MERCADO
Am kleinen Hafen hinter dem Markt
lümmeln faul die Seehunde im Wasser und warten auf die Fischreste.
Überall auf dem Marktgelände
finden sich nette kleine Garküchen
in denen große dampfende Töpfe stehen.
Eigentlich wollten wir das traditionelle CURANTO probieren,
welches das typische Gericht im Süden Chiles ist.
Die etwas deftige Kombination
aus Muscheln, Fleisch, Huhn und Kartoffeln,
dazu ein Milcao und ein Chapalele (Weizen/Kartoffellaibchen),
ist für uns Europäer etwas ungewöhnlich
und die Portionen sind normalerweise GIGANTISCH groß,
so dass eine für zwei Personen reicht.
Doch dieses Gericht ist zur Zeit nirgendwo zu bekommen,
da die Muscheln von MAREA ROJA
(eine Epidemie giftiger Mikroalgen im Pazifik
die sich in Muschlen anreichern
und bei nicht direkter ärztlicher Behandlung
tödlich sein kann) befallen sind.
Und da SCHLEMMEN Spaß machen soll,
gibt es nun als kulinarisches HIGHLIGHT
heute leckere MEERESFRÜCHTCHEN
ohne Muscheln !!
WEITER IN DEN SÜDEN ??
Der Winter in Patagonien steht vor der Tür
und auf unserem weiteren Weg in den Süden
fahren wir ihm direkt entgegen.
Doch wieder ein Stück in den Norden
um dort zu warten bis der Winter vorbei ist,
wollen wir auch nicht.
Allerdings gelten die Winter in Patagonien
als streng und kalt.
Wir wagen es und werden sehen,
wie weit wir kommen.
In Puerto Montt
studieren wir erst einmal den Wetterbericht
der für die nächsten Tage
gar nicht so schlecht aussieht.
Unser nächstes Zielt ist nämlich die ISLA CHILOE
auf der es gerne regnet
und die eigentlich zu dieser Jahreszeit
schon unter Wasser stehen müßte.
Im Norden erzählten uns die Chilenen
schon mit einem schmunzelnden Gesicht
von der Insel Chiloe,
dass die Chiloten im Winter
das viele Wasser mit dem Besen
vom Hof kehren müssen.
Jedoch der gute Wetterbericht treibt uns weiter
in den Süden.
Entlang auf der Ruta 5
gelangen wir nach ca. 60 km nach PARGUA
und rollen pünktlich zum Sonnenuntergang
direkt auf die Fähre
die uns in einer kurzen Fahrt
hinüber zur ISLA CHILOE bringt.
ISLA CHILOE - Die Langsaminsel
Südlich von PUERTO MONTT
verbinden sich Festland und Meer
zu einem Puzzle aus tausend Fjorden,
Flüssen, Seen und Bergen.
Wir landen nach einer kurzen Überfahrt auf der Insel CHILOE
eine der eigenwilligsten Regionen Chiles.
Neben der Hauptinsel
besteht CHILOE aus einem Archipel winziger Eilande
im patagonischen Binnenmeer
auf denen sich uralte Traditionen,
Legenden und Volksreligionen halten.
Das schöne Wetter
hängt uns tatsächlich weiterhin im Nacken
und so genießen wir tolle Tage
auf der Insel
die auf uns gemütlich und verschlafen wirkt.
-Stellplatz an der Küste in der Nähe von Ancud-
Mexi like sundowns !!
Some IMPRESSIONS
INSELHOPPING
In einer kurzen Fahrt,
setzen wir mit der Autofähre von DALCAHUE
hinüber auf die kleine
ISLA QUINCHAO.
Auf der winzigen Insel wirkt alles
wie in einem LIVING-MUSEUM
und die Zeit ist wie auf Chiloe
auch hier ein bisschen stehen geblieben.
Hier stehen einige der schönsten
ca. 150 Holzkirchen Chiloes !!
Viel Diesel verblasen wir auf dem kleinen Eiland nicht,
da es nicht viel zu befahren gibt.
IPRESSIONS from the little ISLAND QUINCHAO
Nach ca. 20 km von der Fähre entfernt
erreichen wir
ACHAO
den größten Ort auf dem kleinen EILAND
sowie mit seiner prächtigen Holzkirche an der Plaza.
Wir schlendern durch das ebenso antike Dörfchen
und landen am kleinen Hafen
wo heute ein gemütlicher Markt stattfindet.
Die Einwohner von Chiloe
sind entspannt und sehr freundlich,
wie auch dieser lustige Verkäufer
auf dem kleinen Markt am Hafen.
In MATAO
finden wir ein nettes Stellplätzchen am Meer,
heute allerdings hinter einer der historischen Kirchen
sowie auf dem Friedhof.
Die heilige Nachtruhe ist hier garantiert !!
Und dazu noch eine BUENA VISTA !!
Wir setzen wieder über nach CHILOE
um am nächsten Tag
den KUNSTHANDWERKSMARKT in DALCAHUE
direkt am Ufer zu besuchen.
SONNTAGS-MARKT in DALCAHUE
Dicke Stricksocken, Mützen, Wollpullover und Ponchos
werden hier für den bevorstehenden Winter
angeboten.
Auch wir toppen unseren Kleiderschrank
mit fetten bunten Stricksocken und Mützen auf
für die nun bevorstehenden kalten Tage
und genießen dabei den immer wieder schönen Flair
des HANDELNS.
Direkt am nebenan liegenden Ufer gibts frischen Fisch !!
Und in einer großen Halle am Ufer
kredenzen Hausfrauen in kleinen Garküchen
deftige und leckere CHILOTISCHE SPEISEN
denen wir natürlich gnadenlos verfallen.
Welcome Hüftspeck !!
Aber was muß das muß !!
Vorsorgen für den bevorstehenden patagonischen Winter
falls die neuen Strickwaren versagen.
Bei Jorge schlemmen wir schon wieder
leckeren CAFE & PIE DE LIMON !!
Was für ein mächtiger Sonntag !!
Wir ziehen weiter auf der kleinen Insel
in die Provinz-Hauptstadt
CASTRO.
Castro selbst
ist die älteste Stadt auf der Insel Chiloe
und bekannt für seine bunten PALAFITOS an der Wasserfront,
Stelzenbauten die für ihre Bewohner
Wohn- und Bootshaus sind.
Wir schlendern um die Plaza
sowie hinunter zur COSTANERA
wo sich erneut
ein netter Kunsthandwerksmarkt- und Markthalle befindet
und verschwinden in der kleinen Großstadt
in eines der urgemütlichen Restaurants.
Some IMPRESSIONS from CASTRO
CHONCHI
Wir tun es schon wieder, Kuchen essen !!
Aber Mutters Geburtstag
muß auch in der Ferne gefeiert werden.
HAPPY BIRTHDAY liebe MAMA!!
Auch hier in dem Örtchen wirkt alles schwer ANTIK !!
Und die aktuellen Schaufensterauslagen
sind auch nicht mehr die NEUSTEN !!
Am Inselende liegt das Städtchen QUELLON
wo wir am Hafen unsere Tickets
für die Fähre hinüber aufs chilenische Festland besorgen.
- AM HAFEN VON QUELLON -
THE END OF THE PANAMERICANA
Am 31.05.2016
erreichen wir das ENDE der PANAMERICANA
hier auf der INSEL CHILOE in QUELLON.
Laut Angaben auf dem Schild
sind es ca. 21 000 km von
ALASKA/ANCHORAGE
bis
CHILE/ISLA CHILOE in QUELLON.
Jedoch sind wir ein paar Kilometer mehr gefahren
auf Traumstraßen und Pisten
abseits der Panamericana.
101 416 km in 1757 Tagen
von
ALASKA (08.08.2011)
bis zum Ende der PANAMERICANA
auf der ISLA CHILOE/QUELLON (31.05.2016)
Hier am Strand gegenüber von QUELLON
warten wir auf die Fähre,
die uns heute Nacht um 3.00 Uhr
hinüber auf das Festland bringt,
bei richtig netter Atmosphäre.
Blick auf Quellon und unsere Fähre !
Am 02.06.2015 morgens um 3.00 Uhr,
mitten in der Nacht
checken wir ein auf unsere Fähre
die nur uns sowie einen weiteren LKW und PKW
in einer 5-stündigen Fahrt
hinüber auf das Festland von Chile bringt.
Die Nachsaison ist einfach toll !!
Maggie wird ordentlich festgezurrt,
da man uns schon auf dem Festland erzählt hat,
das dies eine raue Überfahrt wird.
Wir dürfen im Auto bleiben
und legen uns somit wieder gemütlich ins Bett,
während die Fähre
durch die Nacht auf dem GOLFO COCOVADO
unerwartet ganz ruhig
sowie ohne heftigen Seegang hinübertuckert.
8.00 Uhr, es wird langsam hell
und wir legen an auf dem Festland
in dem noch im Frühnebel liegenden CHAITEN.
Unsere Fahrt beginnt nun auf der legendären
CARRETERA AUSTRAL,
weiter in den großen Süden
sowie hinein in den gefürchteten kalten
patagonischen Winter,
von dem wir bald erneut berichten werden.
CHILE V - WINTER IN PATAGONIEN / CARRETERA AUSTRAL