Suriname auf einer größeren Karte anzeigen
SURINAME
17.03. - 10.04.2014
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EINREISE
Auf dem GRENZFLUSS CORANTIYN
von GUYANA nach SURINAME
Am späten Abend erreichen wir MOLESON-CREEK
noch auf GUYANA-Seite
und dürfen im abgesperrten Fährterminal
die Nacht verbringen.
Am nächsten Morgen geht es früh zur Polizeikontrolle,
sodann zum Fährticketschalter,
an dem Kosten für Maggie und zwei Personen
umgerechnet in Höhe von ca. 115 Euro
sowie einiges an Papierkram anfallen.
Unsere Ausreisestempel aus Guyana
werden trotz vier überzogener Tage ohne zu meckern eingetragen.
Nach fast 1 1/2 Stunden Wartezeit
zusammen mit unzähligen anderen Menschen,
rollen wir auf die Fähre
um auf dem Grenzfluss "CORANTIYN"
die Grenze zu Suriname zu passieren.
Nach 20 Minuten erreichen wir SURINAME,
reihen uns in die Immigrations-Warteschlange ein,
die hier schnell kleiner wird,
zeigen unsere 90 Tage-Touristenkarten
die wir in der Suriname-Botschaft in Georgetown
für 25 US$ vorab besorgten
und bekommen jedoch nur einen Monat Aufenthalt
in den Pass gestempelt.
Weitere Aufenthaltstage
können in der Hauptstadt von Suriname
kostenfrei mit derselben Touristenkarte
um weitere 60 Tage verlängert werden.
Bei der Autoeinfuhr wird ebenso
die vorab besorgte Autoversicherung (WICHTIG!!) verlangt;
ein Dokument zur Fahrzeugeinfuhr ausgestellt,
welches bei der Ausreise wieder abgegeben werden muss.
Die Autoinspektion wird nicht durchgeführt,
da der Zöllner Angst
vor Paco und Mexi hat.
Trotz vorab besorgten Gesundheitszeugnissen beim Tierarzt
sowie den vorgeschriebenen kostenfreien Außreisepapieren für beide Hunde
vom guyanischen "Ministery of Agriculture",
wurde an der Grenze nichts dergleichen verlangt
und die Hunde nicht einmal angeschaut.
Zeitaufwand Einreise Suriname:
Freundliche 45 Minuten !!
Für die meisten Europäer
ist Suriname eher eine "terra incognita" - unbekanntes Land.
Da können unsere niederländischen Nachbarn
mit dem kleinen Land im Nordosten Südamerikas
schon eher etwas anfangen.
Ortsnamen wie Groningen,
Wageningen, Frederiksdorp oder Nieuw Amsterdam
sind hier gebräuchlich.
Hier tragen sogar die Wasserfälle
den Namen von Frederik Willem de Vierde.
Wie das benachbarte Guyana
ist Suriname mangels Stränden kein typisches Badeurlaubsziel.
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Wir reisen ein
in die ehemalige niederländische Kolonie,
wo heute noch niederländisch die Amtssprache ist
und wir uns sogar hier
in den Linksverkehr einreihen müssen.
Die Bevölkerung ist ein wilder MIX.
Nachfahren von
vor 1863 geflohenen afrikanischen Sklaven (MAROONS)
leben überwiegend im Amazonas-Gebiet.
Der surinamische Regenwald bot ihnen ein perfektes Versteck,
und es entstanden Stammesverbände,
in denen sich noch heute
viele Elemente der westafrikanischen Kultur,
Sprache und Religion
wiederfinden.
Eine weitere große Anzahl Afrikaner, die Kreolen
ebenso Siedler aus den Niederlanden sowie aus Großbritannien,
Gastarbeiter aus Indien, Indonesien und China
sowie Palästinenser, Araber, Libanesen, syrische Christen
und die einheimischen Amerinidianer
bewohnen dieses kleine Fleckchen Erde
und alle sprechen HOLLÄNDISCH.
Im tiefen Dschungel wird Saramakan gesprochen,
welches die Sprache der MAROONS (ehemaligen afrik. Sklaven) ist.
Hier ist Afrika tatsächlich nicht weit entfernt...
Die immer warme und flache
sowie dicht bewaldete Landschaft Amazoniens
ist von unzähligen Flüssen durchzogen
und die Luftfeuchtigkeit ist sehr
hoch,
so dass uns häufig der Schweiß am Körper klebt.
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Ca. 250 km liegen nun von der Grenze
bis zur Hauptstadt PARAMARIBO vor uns.
Die kleine Landstraße führt uns durch winzige Ortschaften
mit tollen Holzkirchen und schönen Häusern
im alten holländischen Stil
sowie über das flache Land an Reisfeldern vorbei.
Am Coppename-River legen wir auf einem freien Feld
neben kleinen Kokospalmen noch einen nächtlichen Stopp ein,
bevor es in die Hauptstadt geht
und füllen unser Auto am nächsten Tag
mit leckeren Kokosnüssen.
Wir erreichen die Hauptstadt
PARAMARIBO
und parken gerade unseren LKW an der Waterkant
als uns zwei Journalisten ansprechen
die uns durch die Stadt verfolgten
und direkt vor Ort ein TV-Interview mit uns machen möchten.
Nach dem netten Interview
schlendern wir noch ein wenig an der Waterkant entlang
und beäugeln schon einmal
die schwarz-weißen prachtvollen Holzhäuser
aus der holländischen Kolonialzeit.
Doch vorerst entscheiden wir uns,
einen Abstecher,
der sich von Paramaribo aus am besten anbietet,
in den Dschungel zu machen,
da es uns nach Natur gelüstet
und es hier an der Küstenregion im Moment
immer wieder wie aus Kübeln schüttet.
AMAZONAS und die MAROONS
Nach ca. 190 km guter Teerstraße,
die vorbei an kleinen
im Dschungel liegenden Maroon-Siedlungen führt,
erreichen wir den Endpunkt der Straße
sowie den kleinen Ort
ATJONI
am
SURINAME RIVER.
Von hier ab geht es nur noch per Boot
entlang auf dem SURINAME RIVER tiefer hinein in den AMAZONAS.
Entlang am Fluss gibt es die Gelegenheit
auf vereinzelt diversen Dschungel - Lodges der Maroons
wie aber auch von Europäern
zu gastieren.
In einem kleinen Office an der Bootsanlegestelle,
organisieren wir für den nächsten Tag
eine am Fluss gelegene Lodge,
die von einer Maroon-Familie geführt wird
und in über einer Stunde Fahrzeit,
an der es vorbei an kleinen Maroon-Siedlungen
mit einem Langboot auf dem Suriname River geht,
zu erreichen ist.
Am nächsten Morgen,
stehen wir mit gepackten Rucksäcken bei den Booten,
wo uns Mantje aufsammelt und in seinem Langboot
tief in den Amazonas-Dschungel
zu seiner Lodge bringt.
MIT DEM LANGBOOT auf dem SURINAME RIVER zur MENIMI-LODGE
DSCHUNGEL LODGE MENIMI am SURINAME RIVER
Hier sind sogar Paco und Mexi willkommen !!
Drei wunderbare Tage/Nächte verbringen wir in MENIMI,
welches wunderschön am Suriname River
inmitten Amazoniens liegt.
Hier kommen wir in den Genuss
von üppiger und leckerer MAROON-Kochkunst,
wohnen in einer urigen Holzhütten-Lodge
mit Blick auf die Stromschnellen des Suriname
sowie den umliegenden fantastischen Dschungel
und genießen die exotische Pflanzenvielfalt Amazoniens
auf dem wunderschönen Grundstück von Mantje und seiner Familie
in völliger Abgeschiedenheit.
Auf einem kleinen, fast zugewucherten Trampelpfad
wandern wir in den dichten Amazonas-Dschungel,
der uns mit gigantisch großen Urwaldbäumen,
von denen dicke Lianen herunterbaumeln, umgibt
und erfrischen uns jede freie Minute im herrlichen River.
Und die hier lebenden Kids von Mantje,
10 von insgesamt 23 Kindern,
sind angetan von Paco und Mexi.
Drei Mal am Tag
wird die Glocke auf auf MENIMI geschlagen,
dann heißt es für alle Einwohner von Menimi inkl. uns,
Essen fassen im großen Gemeinschaftsraum der Familie.
Hier gibt es für alle das GLEICHE !!
Am Abend sammelt sich alles hier um zu plaudern,
Hausaufgaben für die Schule zu machen
oder zu spielen.
Man könnte es auch MENIMIS großes Wohnzimmer nennen !!
Unserer Unterkunft für die nächsten Tage mit toller Aussicht !!
Schöne Badefleckchen am Suriname-River !!
Menimis traumhaft schöne Pflanzenoase !
Mit dem cremigen Kern dieser Pflanze
bemalen sich die MAROONS bei besonderen Festen.
Einige Male zieht es uns hinein,
in den dichten faszinierenden und fast menschenleeren AMAZONAS,
der direkt hinter dem Grundstück beginnt.
Gigantische Baumriesen !!
Nächtliche KAIMAN-BOOTS-TOUR mit MANTJE
In der pechschwarzen Nacht
fahren wir mit Mantje dem Besitzer
die Stromschnellen hinauf
um die kleinen KAIMANE mit ihren rot leuchtenden Augen,
die nur in der Nacht ihre Köpfe
aus dem Wasser strecken,
zu beobachten.
Da Mantje den Fluß wie seine Westentasche kennt
und weiß, wo er welche Steine im Wasser zu umfahren hat,
fahren wir ganz ohne Licht
und nur der Mond sowie die Sterne
erleuchten den tiefschwarzen Suriname-River
und der
Dschungel spiegelt sich im Wasser
wieder.
Intensive Urwalgeräusche dringen zu uns aufs Wasser
sowie extreme und wunderbare Pflanzengerüche,
so dass wir im nachhinein eigentlich mehr von der Fahrt
als von den Kaimanen selbst begeistert sind,
die wir im Taschenlampenlicht im Wasser
gesehen haben.
Tolle Abendstimmung am Suriname-River !
Nach drei Übernachtungen geht es zurück nach Atjoni,
wo wir zwei weitere Nächte auf einem netten Stellplatz am River verbringen
unweit der Bootsanlegestelle,
wo es immer was zu sehen gibt
und aus dem kleinen Örtchen
immer Mal wieder jemand zu Besuch kommt.
ABENDSTIMMUNG am SURINAME-RIVER
Die Kids baden,
die Frauen waschen Wäsche und Geschirr
und angeln mit einfachen Holzangeln
das nächste Essen aus dem Fluss.
BROWNSBERG NATUR RESERVE
Wir steuern erneut Paramaribo an
und machen vorher noch einen kleinen Abstecher
in den BROWNSBERG-NATURPARK,
den wir über eine 13 km lange und enge,
sowie matschige und verwucherte Dschungelroad erreichen.
Dieses NATURE RESERVE
liegt oberhalb des BROKOPONDO STAUSEES
und ist so ziemlich das einzigste in Suriname,
welches man auf eigene Faust
erkunden bzw. mit dem Auto erreichen kann.
Dort verbringen wir eine Nacht
und wandern durch den Amazonas-Regenwald,
mit seinen alten Bäumen, verhangen mit fetten Lianen,
beobachten Spider Monkey und Brüllaffen
und wandern zu schönen kleinen Wasserfällen.
Und wieder verschluckt uns der Regenwald !!
Giganten !!
Überall lauern Frösche !!
Außerhalb des Brownsberg-Parks
finden wir ein nettes und ruhiges Plätzchen inmitten des Dschungels,
wo wir die Nacht verbringen
und grillen am Abend unseren Riesenfisch,
den wir in Guyana geschenkt bekommen haben.
HAUPTSTADT PARAMARIBO
Sie liegt am Westufer des Suriname-Rivers,
12 km vor dessen Mündung in den Atlantischen Ozean.
Dominiert wird die bescheidene Metropole
von einem Ensemble ansehnlicher Holzgebäude
im niederländischen Kolonialstil
von denen heute noch etwa 250 erhalten sind.
An der Waterkant pulsiert der überdimensionierte
und urige Zentralmarkt.
Heilende Kräuter, Marktschreier und enge dunkle Gassen
ziehen uns dort hinein
und der Schweiß läuft uns
aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit
von der Stirn.
Leckere internationale und günstige Restaurants
säumen die Waterkant sowie den historischen Stadtkern,
wo man seine Zeit verbummeln kann.
Am Wasser gelegen,
befindet sich das kleine FORT ZEELANDIA
aus dem 17. Jahrhundert,
sowie an der Stelle
wo die ersten Siedler ihre neue Heimat fanden.
Seit 2002 zählt der alte Stadtkern von PARBO zum
Unesco - Weltkulturerbe.
Hier harmonieren viele Kulturen miteinander...
so dass sogar Synagogen und Moscheen nebeneinander stehen.
Auch der exotische radelnde weiße Holländer
prägt hier das Straßenbild
und ist auch als Tourist im holländisch-sprachigen Suriname
ganz gut vertreten.
Der große ZENTRALMARKT in PARAMARIB
Hier kann man sich verweilen auf dem großen Zentralmarkt,
der in verschiedene Bereiche unterteilt ist.
Jedoch ist das Hauptaugenmerk für uns
der interessante Maroon-Markt,
auf dem die Maroon-Frauen ihre Kräuterchen, Federn, Knochen
und undefinierbares Allerlei
sowie alle möglichen Gebräue und Früchte
für religiöse und medizinische Zwecke anbieten.
Auf unserer weiteren Marktexkursion
gelangen wir in den indischen-asiatischen Bereich
wo vom Räucherstäbchen über Krimskrams bis hin zu Lebensmitteln
alles zu finden ist.
Und zum Schluss geht es über den großen Fischmarkt
der unter freiem Himmel stattfindet.
FORT ZEELANDIA
Wir besichtigen das kleine schöne Fort
sowie das interessante darin liegende Museum,
welches u. a. die Geschichte Surinames wiedergibt
und schlürfen vor Ort in toller Atmosphäre
leckeren Cappuccino bei einem großen Stück Apfelkuchen !!
Es ist schon wieder so weit ...!!
Auf dem Grundstück eines indischen Restaurantbesitzers,
am Suriname River gelegen,
feiern wir am Abend mit Pina Colada
in den Geburtstag ...
HAPPY BIRTHDAY !!
Die Temperaturen steigen am nächsten Tag bis über 37 Grad,
der Wind steht still
und die hohe Luftfeuchtigkeit gibt uns den Rest.
Nach einem ausgedehnten Geburtstags-Frühstück
unter Bananenstauden,
verbringen wir den restlichen Tag
faul und bewegungslos im Schatten bis die Sonne verschwindet
und machen uns am Abend auf in den alten Stadtkern
von Paramaribo.
Hier gönnen wir uns bei toller Atmosphäre
in einem Restaurant inmitten des
FORT ZEELANDIA
ein 4-Gänge-Surprise-Menü,
zu welchem man uns überredet aufgrund des Geburtstages
und welches uns beim servieren
fast vom Sessel haut.
Dazu gibt es auf Kosten des Hauses eine Flasche Sekt !!
Am Abend lässt die drückende Hitze nur leicht nach.
Gemütlich schlemmen wir unser deliziöses Menü
bis tief in die Nacht hinein !!
Alle vier Überraschungen gelingen,
so dass wir erst nach einem 4 1/2 Stunden - Dinner
gut gefüllt und begeistert von der Rundum-Atmosphäre
und dem delikaten Essen
von unseren Stühlen rutschen.
Die Nacht verbringen wir in der Stadt
gegenüber des Präsidentenhauses.
Wir kämpfen uns aus dem dichten Verkehr von Paramaribo
und machen uns auf den Weg
zum nächsten Grenzfluss
der uns nach FRENCH GUYANA bringt.
Unterwegs müssen wir die Bremse treten,
da ein FAULTIER gemächlich über den Mittelstreifen wandert.
Und wie der Name schon sagt,
ist das Faultier in seinen Bewegungen nicht das SCHNELLSTE,
so dass wir ein bisschen nachhelfen müssen,
bevor es unter die Räder kommt.
Nun stehen wir am
MAROWIJNE
dem Grenzfluss zwischen Suriname und French Guiana
und werden morgen übersetzen
in das dritte und letzte GUYANA-LAND.
Dort werden wir europäischen Boden betreten,
da dieses Land zu Frankreich zählt.
Der EURO sowie der RECHTSVERKEHR hat uns wieder ... !!
Drei Wochen verbrachten wir nun hier
in dem kleinen Amazonas-Land
wo holländisch die Landessprache ist
und sind beeindruckt von dem kulturellen Mix
der uns hier begegnet ist,
sowie ganz besonders von den MAROONS
die hier im Amazonas
heute noch ihre afrikanische Kultur leben.