ECUADOR II / SEITE II
130 km PISTE nach SALINAS
Wir verbringen noch einen Nacht
an der herrlichen LAGUNA QUILOTOA.
Von hier aus wollen wir noch einmal nach SALINAS
zur KÄSEFABRIK,
über eine kleine Verbindungsstraße
die auf der Karte ganz vertraulich eingezeichnet ist.
Die Verbindung beginnt direkt als Piste,
jedoch recht gut,
so dass wir zügig vorankommen.
Die Landschaft ist traumhaft
und führt über herrlichen Paramo.
Nach 30 km stehen wir an einer Kreuzung
ohne Beschilderung.
Unser GPS hat sich wenige Kilometer vorher schon ausgeklingt
und zeigt unseren derzeitigen Standpunkt
irgendwo im Nirvana an.
Umkehren wollen wir nicht,
also fragen wir beim Schafhirten nach,
dem einzigsten Menschen weit und breit,
wo es denn nun nach Salinas geht.
Er schickt uns nach rechts und meint dazu,
dass wir in 5-6 Stunden in Salinas sein werden.
Die darauffolgenden 100 km PISTE bieten alles !!
Wir fahren auf engster Bergpiste von 4000 m
hinunter bis auf Höhen von 700 m
und wieder strack hinauf in die Anden,
entlang auf abwechselnder Matsch- und Geröllpiste
jedoch durch ursprüngliche Hinterlandgegend
und einfach nur tolle Landschaft.
Erneut SALINAS und SILVESTER-STELLPLATZ
In Salinas decken wir uns ein zweites Mal ein
mit dem leckeren Käse aus der Käsefabrik
und gelangen über die uns schon bekannte Piste,
erneut an den Stellplatz auf über 4300 m,
an dem wir Silvester verbrachten.
Hier genießen wir erneut
den grandiosen Anblick des über 6300 m hohen
VULKAN CHIMBORAZO.
Und wieder saußt der eisige Wind
über die karge jedoch faszinierende Hochlandwüste
und wirbelt den Sand durch die Luft.
Olaf gibt sich lieber einer Käseprobe hin ... !!
Auch dieser Vorrat
wird nicht lange halten.
ABENDSTIMMUNG am CHIMBORAZO
Weiter geht die Fahrt wieder gen Osten
nach GUAMOTE,
welches uns beim schmökern in unseren Reiseführern
positiv ins Auge gestochen ist,
auch wenn davon nur dürftig erwähnt wurde.
- UNTERWEGS nach GUAMOTE -
Donnerstag,
MARKTTAG in GUAMOTE
Und wieder besuchen wir einen der tollen
traditionellen Märkte im Hochland Ecuadors !!
GUAMOTE allerdings
ist für uns ein absolutes HIGHLIGHT
und übertrifft das,
was wir bisher an indigener Vielfalt
auf Ecuadors Märkten gesehen haben.
Der Markt ist 100% des Ursprungs gleich
sowie das ganze Ambiente drumherum
und Touristen sind hier fremd.
Die Einheimischen beäugeln uns schüchtern
und mit großen Augen.
Farbenfroh allerdings wäre hier einfach untertrieben !!
An diesem Morgen knallt uns die Vielfalt der kunterbunten
sowie vielen verschiedenen Trachten
die hier in der Überzahl sind extrem in die Augen.
Die Stadt ist ein wunderbarer quirliger großer Markt
und die Gassen übervoll
mit Gemüse-, Obst und Essensständen
sowie Allerlei für den täglichen Gebrauch
und unzähligen Indigenas aus dem weiten Umland.
Sogar die Bahngleisen sind belagert,
so dass hier eigentlich gar kein Zug mehr passieren kann.
Mit dem Taxi lassen wir uns vom Zentrum
durch das dichte Getümmel
zusätzlich zum etwas außerhalb liegenden
großen Viehmarkt bringen.
Auf dem Weg dorthin finden immer wieder kleine
Tiermärkte entlang der Straße statt.
Über sieben Stunden
sind wir an diesem Tag auf den Beinen
und verspüren am Abend eine Reizüberflutung
von dem was heute in unser Hirn eingedrungen ist.
Die Szenerien waren einfach nur fantastisch,
sowie das komplette Treiben den ganzen Tag über
in den quirligen Gassen vor alten Fassaden
und inmitten freundlicher Menschen.
Die Nacht verbringen wir ruhig vor dem Örtchen
auf einem großen freien Gelände.
Auf der PANAMERICANA
ziehen wir weiter in den Süden nach Cuenca,
der viertgrößten Stadt von Ecuador.
Doch zuvor landen wir
nach 240 gefahrenen Kilometern von Guamote,
durch einen kleine Abstecher
im netten Örtchen
GUALACEO,
welches ca. 30 km von Cuenca entfernt liegt.
Am Ortseingang finden wir am Fluß
ein nettes Plätzchen für die Nacht
und besuchen am nächsten Tag auch hier
einen schönen Markt
den wir tatsächlich dafür nutzen
um unsere Vorräte aufzufrischen.
Der Markt in Guamote war einfach zu aufregend
um sich um solche Dinge zu kümmern.
Und hier sind wir genau richtig ...!!
Noch bevor wir an die Verkaufsstände herantreten
strecken uns die netten DAMEN
mit den großen Hüten und langen Zöpfen
schon Hände voll Gemüse und Obst entgegen,
als Geschenk.
Der Markt ist so prall und prächtig gefüllt
und die Preise nicht erwähnenswert,
was natürlich dazu führt,
dass wir viel zu viel einkaufen.
Am Ende sind mit einem fetten Frühstück umgerechnet
9 Euro auf dem Markt geblieben
und die Ausbeute ist unfaßbar.
Noch ein paar neue Schuhe !!
Und zum Abschluss lecker schlemmen !!
Mark-Errungenschaften inklusive neuem Nudelholz :-) !!
CUENCA
Hier steuern wir die Anlage "YANUNCAY" von HUMBERTO an !!
Humberto bietet auf seinem Grundstück Cabanas
sowie Stellplätze für Camper an.
Dort treffen wir auch RICK & LETICIA
aus Californien wieder,
die wir schon in Kolumbien on the road
kennengelernt haben.
Die beiden haben sich hier bei Humberto
in einer Cabana für mehrere Wochen eingemietet,
da sie nach 9 Monaten reisemüde sind.
Für den nächsten Abend
plant Humberto direkt einen fetten
GRILLABEND
an dem er uns alle fürstlich
mit leckerem gegrillten selbst gefangenen TRUCHA verköstigt.
Gemeinsam mit Rick und Leticia
sowie Humberto und seiner Frau Maria
genießen wir einen richtig tollen Abend
bei gemülicher und lustiger Atmosphäre am Lagerfeuer.
Am nächsten Tag steht
CUENCAS CENTRO-HISTORICO
auf dem Programm.
Die auf angenehmen über 2500 m hoch gelegene,
viertgrößte Stadt von Ecuador
wird im alten Stadtkern ohne Zweifel
von einer durchaus prächtigen
sowie mächtig imposanten Kathedrale beherrscht.
Das herausgeputzte Cuenca
bietet sich ganz nett
zum Flanieren und Verweilen in den gemütlichen Cafes an
sowie zum Durchschlendern der kleinen Märkte.
Im Museo del Banco Central,
kann man Ecuadors Kultur bestaunen
sowie einige dort ausgetellte echte SCHRUMPFKÖPFE.
Der erste nette Kontakt mit dem Nachbarland PERU
und unser nächsten Reiseziel.
SARAGURO
PERU schon ganz NAH !!
Ca. 140 südlich von Cuenca
liegt die verschlafene ländliche Siedlung Saraguro,
welche nach den hier lebenden Saraguro-Indianern
benannt ist.
Sie stammen ursprünglich
aus der Titikakasee-Region in Peru.
Ihre typische Kleidung
hebt sie ab von den anderen Indigenas in Ecuador.
Männer wie Frauen
tragen einen schwarzen Poncho.
Bei den Frauen wird der um die Schulter geworfene Schal
oder Poncho mit einer Steckbrosche,
der tupus gehalten.
Die Männer tragen knielange schwarze Hosen
und die Frauen schwarze Röcke.
Der schwarze Filzhut schmückt beide Köpfe
unter denen die langen Zöpfe hervorschauen,
die meist mit einem bunten Band
verziert sind.
FAHRT an die GRENZE nach PERU
Wir entscheiden uns
eine kleine Grenze im Innland zu passieren.
Die Fahrt führt von Saraguro weiter
durch herrliche Berglandschaft.
Ca. 70 km vor PERU verlässt uns der Teer unter den Rädern
und es geht weiter auf einer kleinen abenteuerlichen und rumpeligen
sowie zum Teil durch den Regen schlechten Bergpiste
ins nächste Land.
Matsch und abgerutsche Berghänge begleiten uns zur Grenze
sowie jedoch eine grandiose Pistenführung.
Auf den letzten Kilometern wird die Piste immer enger,
so dass wir uns echt die Frage stellen
wo wir landen werden !!
Wir erreichen das Ende der Piste
und holpern die letzten Meter durch Schlaglöcher
sowie weiter auf dem Trampelpfad
zum kleinen unscheinbaren Grenzort LA BALSA.
Nach Mauretanien in Nordafrika,
dürfte dies der Zweitinteressanteste
und etwas andere Grenzübergang
in unserer Reisegeschichte sein.
Die Personenausreise geht schnell
doch bei der Ausreise der Fahrzeuge (Auto/Motorrad)
bringt uns der einen Kopf kleinere,
in Badehose und Badelatschen bestückte
sowie hektische Grenzer fast zur Verzweiflung.
Irgendwie erinnert er uns an Louis de Funes
und paßt somit gar nicht
in das in den letzten drei Monaten hier erlebte
Menschen-Raster.
Wir legen ihm die Einfuhrpapiere für den LKW
und das Motorrad vor.
Jedoch muß er wohl Rücksprache halten
mit einer größeren Grenze,
ob die Papiere überhaupt ihre Richtigkeit haben.
Seinen Computer kann er nicht anschmeißen,
da es im Ort derzeit keinen Strom gibt
und somit das Telefon für die Rücksprache
auch nicht funktioniert.
Wir warten,
was lange dauern kann
da sich die Grenze auf niedrigen Lagen befindet
und wir sind etwas genervt.
Der letzte Reisende
kam vor 5 Monaten hier über die Grenze laut Grenzer.
ADIOS ECUADOR !!
RESUMÉ ECUADOR
Mittlerweile fällt es uns tatsächlich schwer zu sagen,
welches Land uns bisher
auf dem amerikanischen Kontinent
am besten gefallen hat.
Zu Ecuador können wir jedoch so viel sagen,
dass es sich den Platz auf unserer Favoritenliste
mit einigen anderen Ländern
auf den höchsten Rängen,
teilen darf.
Das Land hat uns extrem begeistert
und in seiner Vielfalt sowie Ursprünglichkeit überrascht,
ebenso die Freundlichkeit der Ecuadorianer.
In ihrer Art und ihrem Wesen
sind sie ein sehr angenehmes Volk.
Nicht aufdringlich,
jedoch interessiert aber stets zurückhaltend.
Unsere Reise durch dieses kleine faszinierende Land
war drei Monate lang,
entspannt und einfach nur angenehm.
In den ersten Tagen schon,
wirkte Ecuador ruhig und nicht so hektisch auf uns,
wie manch ein
zuvor durchreistes amerikanisches Land.
Die indigenen Märkte haben es uns mal wieder
besonders angetan,
da der Flair einfach herrlich ist
und man dort in das pure Leben
der Indigenas eintauchen kann
sowie mit ihnen in Kontakt kommt.
Das absolute Markt-HIGHLIGHT
erlebten wir nach OTAVALO und ZUMBAHUA in GUAMOTE
wo wir fast schon nicht mehr wussten
ob das alles um uns herum WIRKLICHKEIT ist.
Angenehm hat uns dazu überrascht,
wie viele un touristische Ecken
es in diesem Land noch zu finden gibt.
So konnten wir noch herrlich den Ursprung genießen.
Auch die Vulkane haben es uns extrem angetan!
Zum ersten Mal in unserem Leben
sind wir bis auf eine Höhe von 5150 m gewandert,
was wir so nicht erwartet hätten.
Fantastische Outback-Stellplätze und Pisten
haben uns hier erwartet mit genialen Kulissen.
Der von uns bereisten Küstenabschnitt am Pazifik
entpuppte sich landschaftlich als ein Traum.
Tolle Strände, Felsenküste,
wüstenähnliche Landschaft, kleine verschlafene
ursprüngliche Fischerdörfchen, leckere Fischmärkte
sowie herrliche gemütliche Beach-Bars.
In den ganzen drei Monaten erlebten wir nur
kurz vor der Grenze zu Peru
eine einzige Polizeikontrolle.
Kurzum,
Ecuador ist ein tolles Reiseland und gerne
wären wir noch ein Weilchen
länger geblieben.
Jedoch PERU wartet ...!!
Maggie schlägt sich weiterhin richtig gut,
bezwingt die Berge mit rusendem Auspuff
und schluckt dabei etwas mehr Diesel,
was hier in Ecuador
aufgrund der tollen Preise(0,20 Cent/Liter) egal ist.
Ab und an bekommt sie eine Ladung Additive verpasst,
damit sie schneller die Anden bezwingt.
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Bald berichten wir wieder aus PERU
wo wir nun seit 8 Wochen unterwegs sind
und schon so viel sagen können,
dass wir um weitere 3 Monate verlängern werden,
da wir uns einfach an diesem
grandiosen Land nicht satt sehen können.