ARGENTINIEN V
WINTER in PATAGONIEN
18.07. - 30.07.2016
CUEVAS DE LAS MANOS /
PARQUE NACIONAL LOS GLACIARES
(FITZ ROY MASSIV, GLETSCHER HUEMUEL, GLETSCHER PERITO MORENO)
Der heutige Grenzübertritt nach Argentinien
stimmt uns mal so richtig freudig,
da die Kontrolle vom Auto selbst aus bleibt
und man uns stattdessen
nach der schnellen Reisepass, Autopapier- und Hundekontrolle
einfach nur freundlich durch die Grenze winkt.
Nach ein paar Metern halten wir an
und verstauen erst einmal
heute unser umsonst geschmuggeltes Essen
wieder im Kühl- und Gefrierfach,
wie es fast nach jedem Grenzübertritt der Fall ist.
Die Weiterfahrt
führt entlang am LAGO BUENOS AIRES,
der Fortführung des chilenischen LAGO GENERAL CARRERA,
den sich CHILE und ARGENTINIEN teilen
und im Rückspiegel
strahlen die frisch verschneiten chilenischen Berge.
Nach 180 km
sowie zum Teil durch anfangs
leicht weiß gepuderte Schneelandschaft,
landen wir am Abend über eine Piste
bei der tief im einsamen Outback gelegenen
CUEVA DE LAS MANOS.
CUEVA DE LAS MANOS - HÖHLE DER HÄNDE
In der einsamen und abgelegenen Schlucht
des RIO PINTURAS
erstreckt sich eine große offene Höhle,
in der die indianischen Ureinwohner
zahlreiche Malereien hinterließen,
die wohl zu den ältesten menschlichen Zeugnissen
Südamerikas gehören.
Nachdem wir die Nacht oberhalb des Rangerhäuschens
mit Blick in die Schlucht verbracht haben,
geht es am nächsten Morgen
mit Tourguide (Pflicht)
zu den imponierenden Felszeichnungen
umgeben von einer absolut spektakulären Landschaft.
Kleine Wüstenbewohner !!
Handabdrücke in der offenen Höhle !!
Die Malereien datieren 7000 bis 1000 v. Chr. !!
Wir werden beobachtet von einem Anden-Fuchs !!
Auf Argentiniens legendären alten RUTA 40
ziehen wir durch flache einsame Wüste
weiter in den Süden.
Nach 260 km erreichen wir GOBERNADOR GREGORES
und verbringen am Fluss,
bei toller Umgebung
sowie bei stolzen winterlichen + 8 Grad
den Abend sowie die Nacht.
Nach weiteren ca. 320 km
erreichen wir abwechselnd über Piste und Teerstraße
durch das einsame Wüsten-Outback
sowie über einen 60 km Abstecher entlang am LAGO VIEDMA
das Dörfchen EL CHALTEN
gelegen am Fuße des prächtigen
FITZ-ROY-MASSIVS.
Unser nächstes großes
schon länger ersehntes Ziel ist erreicht,
der PARQUE NACIONAL LOS GLACIARES.
PARQUE NACIONAL LOS GLACIARES
FITZ ROY MASSIV
&
LAGUNA DE LOS TRES
Schon bei der Anfahrt auf das kleine Dorf EL CHALTEN
strahlen die zackigen Spitzen
des phantastischen Fitz-Roy-Massivs
in der Ferne.
Hier in dem Fitz-Roy-Gebiet
sind mehrere tolle kurze wie auch ausgedehnte
Wanderungen möglich.
Wir entscheiden uns für die Wanderung
zur LAGUNA DE LOS TRES.
Das zur Saison (Jan./Feb.) überlaufene Touristendörfchen
wirkt im Winter wie ausgestorben
und herrlich verpennt.
Nur wenige Touristen sind um die Winterzeit
hier unterwegs,
geschweige denn mit dem eigenen Auto.
Wir erkunden schon mal ein wenig die Umgebung
und verbringen am Ende des Ortes die Nacht
alleine und ruhig auf dem Parkplatz
zum Eingang des Trail-Einstiegs
hinauf zur Laguna de los Tres.
- Blick auf EL CHALTEN-
Am nächsten Morgen ist es noch dunkel als wir loslaufen
und 2 Grad über dem Gefrierpunkt.
Wir wollen pünktlich sein
zum ersten Highlight des Tages,
dem Sonnenaufgang am
FITZ-ROY-BERGMASSIV.
Unsere Tagesetappe lautet heute 20 km
von 400 m bis auf 1160 m Höhe !!
Paco und Mexi müssen im Auto bleiben,
da Hunde auf dem kostenfreien Trail verboten sind.
Paco bevorzugt dies natürlich,
da diese Entfernungen schon lange nicht mehr
auf seiner Must-to-do-Liste stehen
und Mexi leistet ihm gerne Gesellschaft,
was nicht zu übersehen ist.
Nach den ersten 4 km
die sich stetig den Berg hinaufziehen,
landen wir am Sendero
mit einem absolut sagenhaften Ausblick
auf das 3405 m hohe
FITZ-ROY-MASSIV,
welches sich unglaublich und atemberaubend schön
sowie völlig wolkenlos
in der wärmenden morgendlichen
Wintersonne präsentiert.
Allmählich gehen uns auf dieser Reise
die
"SUPERLATIVEN"
in Wort und Schrift aus !!
- E voilà !! -
Und weil es so gigantisch ist,
gleich noch ein ... zwei Bilder mehr !!
Wir wollen noch 6 km weiter zur LAGUNA DE LOS TRES
direkt unterhalb des Fitz-Roy-Massivs.
Und immer wieder
verwöhnen uns großartige Ausblicke
auf das prächtige Massiv
an diesem klaren und windstillen Wintermorgen.
Wir kommen immer näher !!
Der letzte richtig steil hinaufführende eine Kilometer
macht es uns nicht leicht,
da er völlig vereist ist und wir den eigentlichen Trail
nicht laufen können.
Und dann wird hier auch noch
gute Kondition verlangt !!
Abseits des Fußweges bezwingen wir ihn,
wenn auch zum Teil auf allen Vieren
und erreichen so die vereiste
auf 1160 Höhenmeter liegenden LAGUNA DE LOS TRES
mit dem dahinter aufragenden
schneegepuderten und himmelblau ummantelten
stolz thronenden FITZ-ROY.
- Nur noch den kleinen Hügel hinauf -
GESCHAFFT !!
Bei grandioser Kulisse
genießen wir unser erstes Frühstück
und ein gigantisches Gefühl breitet sich aus,
da der Anblick sowie die Umgebung
einfach nur
TRAUMHAFT - TRAUMHAFT - TRAUMHAFT
sind.
Solche Momente
möchte man am liebsten EINFRIEREN !!
Frühstück mit eisiger Traum-Aussicht !!
Beim Abstieg fliegen Kondore über unsere Köpfe !!
Die Nacht verbringen wir erneut
auf dem ruhigen Parkplatz
und reiben am Abend unsere Knochen,
da wir doch ein gutes Tempo an den Tag gelegt haben,
jedoch mit einem breiten
und extrem zufriedenen Grinsen
auf dem Gesicht.
Auf Piste ziehen wir am nächsten Tag weiter
hinein in das Parkgebiet
sowie in eine Sackgasse
die am Lago Desierto endet,
durch tolle Gegend mit Brückenüberquerungen
die als Traglast
jedoch nur 6 Tonnen anzeigen.
Die stabil aussehenden Eisenträger
wirken vertrauenswürdig
und so passieren wir alle Brücken.
Unseren müden Knochen gönnen wir eine Auszeit
mit Sonne genießen am Fluss
und erneut tollem Fitzi-Blick,
dessen majestätische scharfkantigen Bergspitzen
immer wieder faszinieren.
Stellplatz am Fluss mit Fitzi-Blick!!
GLETSCHER HUEMUEL
4 km hin und zurück
wandern wir zum GLETSCHER HUEMUEL.
Am Eingang zum Trail sind umgerechnet
20 Euro zu entrichten,
was nicht gerade wenig ist,
doch wir befinden uns hier auf PRIVAT-LAND.
Wir wollen schon wieder gehen,
da der letzte Geldautomat nach der Grenzüberquerung
keine argentinische Pesos ausgespuckt hat
und wir nur noch stolze umgerechnete 5 Euro
in der Tasche haben.
Nicht die Menge !!
Der Parkwächter ist guter Laune,
bittet uns herein in seine vom Gaskocher aufgeheizten Bude,
schlürft genüsslich seinen Mate-Tee
den er uns immer wieder anbietet
und meint,
wenn wir kein Ticket bräuchten,
wären die 5 Euro für ihn völlig ausreichend.
Auf dem Weg zum GLETSCHER HUEMUEL
und der vereisten Lagune,
begleitet uns immer wieder
das strahlende FITZ-ROY-MASSIV
in der Ferne.
WINTER-IMPRESSIONS !!
Zum trocknen aufgehängte Felle auf dem Privat-Land !!
Wir machen kehrt,
fahren wieder retour
und verbringen kurz vor EL CALAFATE,
abseits der Piste
mit erneut großartigem FITZ-ROY-BLICK die Nacht,
bei gigantischer Atmosphäre.
Und noch einmal erleben wir einen tollen Sonnenaufgang
am Fitz-Roy !!
Rückfahrt nach EL CHALTEN !!
Wir verlassen EL CHALTEN
mit dem imposanten Bergmassiv im Hintergrund
und können uns so gar nicht satt sehen
zumal uns das absolut windstille und sonnige Winterwetter
vom allerfeinsten nur so verwöhnt
und die Gipfel in perfekte Szene setzt.
Der WINTER in PATAGONIEN
hat uns bis jetzt
heftigst verwöhnt und als optimale Reisezeit überzeugt,
zumindest in diesem Jahr.
Nach 220 km in südliche Richtung,
durch menschenleere Wüstenlandschaft
sowie ebenfalls einem erneuten Abstecher von 40 km
entlang am LAGO ARGENTINO
ist das kleine Städtchen EL CALAFATE erreicht.
-Unterwegs nach EL CALAFATE -
Dort funktioniert zum Glück unsere VISA-Karte wieder
und wir rauben den Automaten fast leer,
zur Sicherheit.
40 km weiter erreichen wir erneut
den 600.000 Hektar großen
PARQUE NACIONAL LOS GLACIARES
sowie den dortigen
PERITO MORENO GLETSCHER.
Der grandiose PERITO MORENO
ist ein Teil des riesigen
kontinentalen GLETSCHERGEBIETES CAMPO HIELO
in den südamerikanischen Anden.
Auf der Grenze
zwischen Argentinien und Chile
erstreckt sich die Größte zusammenhängende Eismasse
der Erde (abgesehen von den Polregionen).
Eine Besonderheit des PERITO-MORENO ist,
dass er eine der wenigen bekannten Gletscher
außerhalb der Antarktis und Grönlands ist,
der noch kontinuierlich wächst.
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Es ist mal wieder dunkel als wir in den Park einfahren,
was aber heute daran liegt,
dass wir unsere Hunde schmuggeln müssen
da hier striktes Hundeverbot ist
und im Park die Ranger lauern.
Im Park selbst
darf sowieso nicht übernachtet werden,
also wagen wir es wenigstens
für ein paar Stunden.
Vom Parkeingang sind es noch rund 30 Kilometer
bis zu den Aussichtsterrassen
des großen GLETSCHER-GEBIETES zu fahren.
Auch heute kündigt sich wieder
ein perfekter wolken- und windloser Wintertag an.
Dort angekommen
verschlägt es uns schon wieder die Sprache!!
Eine prächtige kalte Schönheit eröffnet sich vor uns
und uns läuft es vor Faszination
ebenso kalt über den Rücken.
60 Meter hoch
erstreckt sich die gigantische Gletscherzunge
aus dem LAGO ARGENTNO.
Amazing IMPRESSIONS
Das absolute Highlight ist natürlich,
wenn der Gletscher kalbt !!
Und so verbringen wir
vom Sonnenaufgang bis zum Untergang am Eisfeld
und erleben immer wieder,
wie einzelne Eisbrocken sich von der Masse lösen,
mit einem gigantischen Krachen
auf den See knallen
und ein freudiges "ahhh" und "ohhh"
sowie applaudieren von den Touristen
wie natürlich auch von uns
zu vernehmen ist.
Hierzu ein kleines Filmchen
aus der VAGABUNDEN-MOVIE-KAMMER !!
KLICK the VIDEO
und den Ton nicht vergessen:-).
Die Sonne senkt sich,
verliert ihre wärmende Kraft,
senkt die Temperaturen unter 0 Grad
und legt die Eisbrocken in ein atemberaubendes Licht.
Auch wir verlassen
nach einem fantastischen Tag den Park
und suchen uns ein Plätzchen
außerhalb des Parks für die Nacht.
Frostige Morgenstimmung !!
Nach einem ausgedehnten Rundgang
und gemütlichen Cafe-Schlürf-Stopps
durch das Touristen-Örtchen EL CALAFATE
verlassen wir es auch schon wieder
und machen uns auf zum nächsten großen HIGHLIGHT.
- OVERLANDER hinterlassen ihre Spuren -
Auf dem Weg zur CHILENSCHEN GRENZE !!
Und schon wieder
geht es über die Grenze nach CHILE
so wie weiter in den schnee- und
zum Glück immer noch windfreien winterlichen Süden,
von wo wir bald wieder erneut berichten werden.
WINTER IN PATAGONIEN - TORRES DEL PAINE & FEUERLAND