COSTA RICA I
04.05. - 30.06.2013
DER NORDEN & NICOYA HALBINSEL
Costa Rica auf einer größeren Karte anzeigen
EINREISE
Am 04.05.2013 überqueren wir,
allerdings nicht wie sonst am Morgen,
sondern erst am späten Nachmittag die Grenze
und müssen feststellen,
dass nichts mehr los ist und keiner mehr so richtig Lust hat,
was ganz klar zu unserem Vorteil ist.
An der Grenze winken uns schon wieder freudig die Helfer zu
und bauen sich direkt vor Maggie auf.
Auch hier lehnen wir dankend ab,
da es doch immer das gleiche Prozedere ist.
Hier an der Grenze zu Costa Rica
sind zwar einige Wege mehr als gewohnt zu gehen,
jedoch sind diese gut organisiert
und in weniger als zwei Stunden sind wir durch,
was Costa Rica durchaus direkt sympathisch erscheinen lässt.
Keine Auto- sowie Hunde-Kontrolle !!
Wir bekommen drei Monate Aufenthalt in den Pass gestempelt,
schließen direkt an der Grenze
eine Pflicht-Versicherung für Auto- und Motorrad ab
(insg. 65,- USD)
und fahren in der Dunkelheit los.
Die erste Nacht verbringen wir in Santa Cruz,
welches nicht weit von der Grenze entfernt liegt.
Dort bietet sich
auf einem großen autohofähnlichen Parkplatz
ein guter und ruhiger Schlafplatz an.
Noch haben wir nichts von dem Land gesehen !
Auch hier werden uns Wärme, Feuchtigkeit,
eine großartige Tierwelt
sowie aktive Vulkane, Nebelwälder
und vor allem Traumstrände erwarten.
Wie auch auf die bisherigen Ländern
sind wir extrem gespannt auf COSTA RICA.
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Am nächsten Morgen geht es für uns früh los
in den ersten Nationalpark in der Provinz GUANACASTE,
von denen Costa Rica einige zu bieten hat.
Noch hat die Regenzeit nicht richtig begonnen,
doch schon jetzt zeigt sich dieses Land von seiner gigantischen
sowie üppig grünen Seite.
NATIONALPARK RINCON DE LA VIEJA
(Sektor Las Pailas)
Fast drei Stunden
wandern wir durch den märchenhaften Regenwald !!
Hier gibt es riesige Urwaldbäume,
blubbernde und qualmende Fumaroles,
kleine Wasserfälle, spritzende Schlammtümpel und Affen.
Der Weg zum Vulkan Rincon de la Vieja ist jedoch leider
wegen derzeitiger Aktivität gesperrt.
Die Nacht verbringen wir kostenfrei
auf der dortigen großen Parkplatzwiese
die sich als perfekten Stellplatz anbietet
und genießen das Grillengezirpe
und die von Glühwürmchen übersäte Abendstimmung.
Am nächsten Tag wandern wir erneut,
auf einem anderen Trail durch den Park.
15 Kilometer geht es nun
auf dem kleinen unebenen und steinigen Waldpfad
über abenteuerliche Hängebrücken
sowie unter den neugierigen KAPUZINER-ÄFFCHEN hindurch
zu den zwei wunderschönen Wasserfällen
ESCONDIDAS und LA CANGREJA.
Auf unserem Stellplatz am Park
lernen wir Tom & Enida aus Deutschland kennen,
die 4 Wochen mit einem Leihwagen
Costa Rica bereisen.
Tom ist Journalist und möchte gerne ein Interview
mit uns machen,
welches wir am nächsten Tag
in deren beiden Hotel gemütlich am Fluss abhalten.
Wir verbringen einen witzigen halben Tag miteinander,
bevor sich unsere Wege wieder trennen.
Es geht weiter in den Süden in Richtung NICOYA HALBINSEL !
Auf dem Weg dorthin landen wir bei einem
DEUTSCHEN - (Pfälzer) BÄCKER
bei dem wir ein leckeres Frühstück inhalieren
sowie die erste BREZEL
seit fast drei Jahren gierig hinunterschlingen.
Auf die Weiterreise gibt es von Hans
leckere süße Carepakete
als Geschenk !!
VULKAN MIRAVALLES & HEIßE QUELLE
Nach dem leckeren Frühstück
schmeißen wir spontan
unseren Plan NICOYA HALBINSEL vorerst um
und machen einen Abstecher
in die vom ausländischen Tourismus wenig besuchten Berge
am VULKAN MIRAVALLES.
Vor einem Jahr lernten wir in Mexiko Paul & Ana,
die vom Süden her kamen,
kennen.
Sie gaben uns damals einen einzigen Tipp für Costa Rica,
der uns jetzt beim öffnen des Reiseführers
wieder in die Hände fiel.
Es geht hinauf auf ca. 700 Meter Höhe
in eine Gegend ähnlich der Schweiz
mit grünen satten Kuhwiesen und Bergketten,
wenn da nicht die Vulkanberge, Palmen sowie Bananenpalmen,
exotische bunte Papageienvögel
und brüllenden Affen im Wald wären.
Wir müssen uns durchfragen,
da kein Schild dort hinführt
und landen vor einem geschlossenen Viehzaun
sowie einer Rancho unterhalb des VULKAN MIRAVALLES.
Dort telefoniert man direkt
und 10 Minunten später lernen wir JORGE kennen,
der uns das kleine verträumte Oasenplätzchen
unterhalb des Vulkans zeigt.
Nachdem wir durch zwei Kuhzäune
sowie über Kuhwiesen gefahren sind
stehen wir nun direkt neben einer naturbelassenen Vulkanquelle.
Es sind sogar Duschen/Toiletten
und Frischwasser vorhanden !!
Wir fragen Jorge,
ob hier denn viele ausländische Touristen hinkommen.
"Ja, zuletzt waren Paul & Ana
(Schweiz/Argentinisches Pärchen) hier".
Das war vor 1 Jahr !!
Da wir nun 3 Monate
für dieses kleine Land zur Verfügung haben
und somit viel Zeit,
schalten wir einen Gang zurück
da dies für uns der perfekte Traumplatz ist
um ein paar Tage still zu stehen und sich auszubreiten
sowie die herrliche Atmosphäre zu genießen.
Jeden Tag baden wir in der naturbelassenen
warmen und urig gelegenen Vulkanquelle,
wandern kleine Trails unterhalb des Vulkan Miravalles,
wo auch der kleine Rio Celeste fließt
mit seiner milchig türkisen Farbe
und hören dem Affengebrülle im Wald zu.
Der Grill ist im Dauereinsatz
und Lagerfeuer-Holz liegt vor der Haustür !
Hier arbeiten wir aber auch fleißig an unserer Homepage
und befreien Maggies rechte Seitenfront vom Rost,
welcher sich im Laufe der Zeit
durch die feuchten und salzigen Küstenwinde
ins Blech gefressen hat.
TRAUMPLÄTZCHEN !!
Die Abende wie auch die Nächte
sind erfüllt mit Urwaldgeräuschen
sowie nächtlichen Schreie der Kojoten.
Und da weit und breit kein Licht zu sehen ist,
zeigt sich der flimmernde Sternenhimmel
in seiner vollen Pracht.
Irgendwie können wir uns
von diesem kleinen und stillen Paradies nicht losreisen
und verlängern immer wieder um zwei Tage.
JORGE lächelt nur still vor sich hin und meint
PAUL und ANA ging es damals genauso,
so dass aus 2 Wochen
2 Monate wurden.
Doch nach 14 Nächten reisen wir uns los
und starten durch in die HAUPTSTADT SAN JOSE
da es dort etwas zu erledigen gibt.
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In Ciudad Colon,
vor der Hauptstadt San Jose
marschieren wir erneut zum Tierarzt,
lassen die Blutentnahmen für beide Hunde
zur Tollwutbestimmung durchführen,
die zur Einreise nach Deutschland verlangt wird
und welche uns knackige 600 US-Dollar kostet,
da wir in wenigen Monaten einen Heimaturlaub planen.
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Wir drehen noch eine Runde durch die SAN JOSE
die, wie auch einige Hauptstädte in den zuvor bereisten Zentralländern,
mit amerikanischen Fast-Food-Ketten gespickt ist
sowie namenhaften teuren Firmen
jedoch wenig sehenswerten Attraktionen.
Hier frischen wir unsere Vorratsfächer auf bei WALMART
und kaufen uns einen REGENSCHIRM,
da es hier in der Region um San Jose
wie aus Kübeln schüttet.
Eben die Regenzeit !!
Eigentlich könnte Costa Rica der 31. Bundesstaat
der Vereinigten Staaten sein,
da hier doch alles sehr amerikanisch wirkt.
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VULKAN IRAZU
Noch am Abend kämpfen wir uns bis auf 3300 Meter hinauf
zum ca. 50 km von der Hauptstadt entfernten VULKAN IRAZU,
wo wir die Nacht auf einem Plätzchen
vor dem Kassenhäuschen verbringen,
da Camping im Park nicht erlaubt ist.
Am nächsten Morgen ist der Himmel grau,
es regnet und der Nebel hüllt uns ein auf dieser Höhe.
Unser Innenthermometer zeigt knackige 8 Grad an,
was wir so nicht mehr gewohnt sind.
Wir ziehen uns gemütlich in unseren 9 qm-Behausung zurück
und sitzen das schlechte Wetter aus,
da wir die Fahrt hierher nicht erneut in Angriff
nehmen wollen.
Die ersten Sonnenstrahlen blitzen am darauffolgenden Tag
unter den Rollos in unser Bett
und der Himmel ist frei von dicken Wolken,
was allerdings hier oben nie von langer Dauer ist.
Wenige Minuten später
stehen wir am Rande des spektakulären CRATER PRINCIPAL
hoch über den Wolken,
jedoch leider ohne den giftgrünen Säuresee,
der normalerweise für die perfekte Spektakularität sorgt.
Der nebenan liegende VULKAN TURRIALBA ist derzeit aktiv,
und wenn dies der Fall ist,
entzieht er dem VULKAN IRAZU eben diesen
grünen Säuresee.
Reisen macht schlau :-) !
Doch der Ausblick auf den Krater
sowie auf den Wolkenteppich auf dieser Höhe
ist einfach nur gigantisch schön.
OROSI KAFFEE-TAL
Wir durchbrechen wieder die Wolkendecke
und fahren hinunter in das OROSI KAFFEE-TAL
wo wir bei FRANZISKA & FREDDY landen.
Die beiden SCHWEIZER
leben und arbeiten schon seit einigen Jahren
in Costa Rica.
Franziska führt in Orosi eine Bäckerei mit einem kleinen Cafe
und unwiderstehlichen Leckereien
und Freddy organisiert Motorrad-Touren.
Drei Nächte verbringen wir auf ihrem Grundstück
wo sie zwei Stellplätze für Camper sowie Cabanas vermieten
inmitten herrlicher exotischer Pflanzenwelt.
Franzi bietet uns an,
unsere Wäsche hier zu waschen, was dringend nötig ist.
Die beiden laden uns zum GRILLEN ein
und so verbringen wir herrliche & lustige gemeinsame Abende
mit Franzi & Freddy und deren guten Freund Frank
aus Frankreich.
An einem Tag schnallen wir unser Motorrad ab
und fahren durch das Orosi-Tal.
Und bevor wir weiterziehen,
decken wir uns noch kräftig mit den selbstgemachten
leckeren und exotischen Marmeladen
von Franziskas Bäckerei ein.
Erneut kreuzen wir die Haupstadt San Jose
um von dort aus hinauf
zu einem anderen Vulkan, dem POAS zu gelangen,
der jedoch am nächsten Morgen
im Dauernebel liegt.
Der Ranger versichert uns,
dass es absolutes Glück wäre,
den Poas bei klarem Wetter zu erwischen.
Eigentlich hätten wir gerne
noch eine Nacht hier oben aus gesessen,
doch auch hier ist übernachten im Park nicht möglich
und vor dem Gelände
den Tag auf der Seite der Durchgangsstraße zu verbringen,
ist auch nicht der Renner.
Wir ziehen wieder hinunter in die Ebene
durch kleine urige Ortschaften und landen in SARCHI
einem ebenso kleinen Örtchen,
welches durch seine bunten Ochsenkarren,
die noch heute in mehreren Fabriken angefertigt und bemalt werden,
bekannt wurde.
Durch uriges und schönes Hochland,
ziehen wir nun hinunter an den Pazifik
auf die
NICOYA HALBINSEL.
Hier auf der zum Großteil naturbelassenen Halbinsel Nicoya,
gibt es unzählige schöne sowie einsame Strände,
Urwald, mehr Pisten (in allen Variationen) als Teerstraßen,
Flussdurchfahrten und Wildlife.
Die nächsten Nächte verbringen wir mit Wildcampen,
was hier an der Küste geduldet wird,
am dem von Kokospalmen übersäten
und wenig frequentierten
schönen
PLAYA CARRILLO.
In gemütlicher Geschwindigkeit geht es auf schlechter,
vom Regen durchzogener Lehm-Dschungelroad,
nach PLAYA BUENA VISTA.
Die Flüsse steigen,
da nun die Regensaison in vollem Gange ist.
Geschickt ziehen wir eine Schleife durch den Fluss
und Olaf hat ersichtlichen Spaß !!
Wir erreichen die Lodge von FRANK und GUIDO,
den FLYING CROCODILES.
Vor drei Jahren
wurden wir auf unserer Reise durch Marokko
von einem Virus infiziert,
dem Ultra-Light-Fliegen-Virus.
Frank und Guido sind ehemalige deutsche Piloten
und haben sich hier in Costa Rica
ihr eigenes Flieger-Paradies geschaffen.
Sie bieten Flüge mit dem Ultra-Light bzw. überwiegend
mit dem Autogyro an.
Und das Schöne daran ist,
sie kennen denjenigen, der uns vor drei Jahren
diesen Floh ins Ohr setzte.
Erneut befällt uns hier kräftig das Virus,
so dass wir bald schon wieder bei den Flying Crocodiles
auftauchen werden.
Doch zuerst ist in Liberia eine Verabredung geplant
und wir warten auf klares Flugwetter.
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Weiter entlang an der Küste
geht es für uns zum schönen und einsam gelegenen
PLAYA OSTIONAL
an dem wir zwei Tage verbringen.
Eigentlich wäre heute der perfekte Flugtag gewesen,
doch die 35 km wieder zurück zu holpern
liegt nicht in unserem Sinne.
Und so genießen wir den dunklen Bilderbuch-Strand,
die prachtvolle umliegende Vegetation
sowie die traumhafte ruhige Atmosphäre
am pazifischen Ozean.
PLAYA TAMARINDO
Die Teerstraße hat uns wieder !
Bei der Ortsdurchfahrt treffen wir UWE & CLAUDIA,
die wir zuletzt in Antigua (Guatemala) gesehen haben wieder
und verbringen zwei schöne gemütliche Abende
an einem freien Stellplatz direkt am Strand
mit GRILLEN & LAGERFEUER.
Und die "JUNGS" dürften dabei natürlich nicht fehlen !
Farbenprächtiger Sunset !
Nach zwei Tagen verlassen wir Claudia & Uwe schon wieder
sowie vorerst auch die NICOYA HALBINSEL
und fahren nach Liberia um dort Lothar & Martina,
die ersten Overlander
die wir hier auf diesem Kontinent kennen lernten,
zu treffen.
FREUDE !!
Zwei Jahre sind nun vergangen,
als wir uns zum letzten Mal in Alaska trafen.
Seitdem befanden sie sich mal in größeren
sowie in kleineren Abständen hinter uns.
Gemeinsam ziehen wir mit den BEIDEN erneut hinauf
zu der kleinen "NOCH" geheimen Oase,
der HEIßEN QUELLE am VULKAN MIRAVALLES
und verbringen dort gemeinsam eine schöne Zeit.
An einem Tag bringt uns JORGE Vulkanschlamm vorbei,
mit dem wir uns kräftig bekleckern
und auf die versprochene Verjüngung warten ...
Doch leider bleibt die Verjüngung aus,
jedoch der Spaßpegel steigt !!
Gemütliche Abende !!
Wir schicken Claudia und Uwe unsere Stellplatz-Koordinaten
und die beiden tauchen einen Tag
vor unserer Weiterreise auf.
Gemeinsam verbringen wir einen schönen Abend
sowie ein MIDNIGHT-BADEN zu sechst in der heißen Quelle
im Lichtschein der Petroleumlampen
und am nächsten Tag ziehen Martina & Lothar
sowie auch wir weiter.
Uwe & Claudia bleiben noch
und machen es sich heimisch an der Quelle !!
Über Schotterpiste gelangen wir
in den tiefen Regenwald von COSTA RICA
zum
NATIONALPARK VULKAN TENORIO
&
dorthin wo der
RIO CELESTE,
der strahlend blaue Fluss fließt.
Bei der Ankunft erlaubt man uns,
auf einem Rasenstück am Parkeingang zu campen
wo wir direkt mit Maggie im,
vom Regen durchweichten Rasen absaufen.
Matsch ist einfach unberechenbar !!
Wir unterbauen mit Steinen, Holz
und sogar die Sandbleche kommen das erste Mal
zum Einsatz.
Nichts ... alles verschwindet im MATSCH !!
Da hilft nur noch ein Traktor aus dem nächsten Örtchen,
der selbst auch beim ersten Versuch mit seinen dicken Reifen
sich in den weichen Boden gräbt.
Doch beim zweiten energischen Versuch
kämpfen wir unsere 11 Tonnen Maggie wieder auf festen Untergrund
bevor es dunkel wird.
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RIO CELESTE
In immer anderen Blautönen schimmernd,
schlängelt sich der geheimnisvolle RIO CELESTE
durch den tiefen Regenwald,
bildet heiße Quellen und rötliche Seitenarme
und mündet schließlich in dem traumhaft schönen
brausenden Wasserfall.
Heute morgen regnet es nicht
und es blitzt immer mal wieder ein gestochenes BLAU
hinter den Wolken hervor.
Am Eingang tragen wir uns in die Gästeliste ein
und stapfen schon zu Anfangs über lehmigen weichen Boden
hinauf sowie tief hinein in den Regenwald.
Pflanzen reichen in ungeahnte Höhen,
Wurzeln wuchern über den Gehweg
und bieten halt in den Mengen von Schlamm,
die sich nach den Regenfällen bilden,
was auch dazu führt auf dem Hintern zu landen.
Die Pflanzenwelt ist gigantisch
und uns war es zuvor nicht bewusst,
dass so viele Grüntöne überhaupt existieren.
Chemische Reaktionen,
ausgelöst durch die vulkanischen Aktivitäten in diesem Gebiet,
sind die Ursache für die traumhafte Farbe
des Rio Celeste.
ZÜRICHER GSCHNETZELTES & RÖSTIS
In Costa Rica ist alles möglich
sowie auf Reisen passiert einfach so manches unglaubliches !!
Auf dem Weg zum LAGO ARENAL
kommen wir in der kleinen Schweiz vorbei.
Wir wussten vorab von dem hier ansässigen Schweizer
und seinem Schweizer-Restaurant,
doch wenn man um die Kurve fährt
traut man einfach seinen Augen nicht,
da stehen plötzlich vier prachtvolle Schweitzer Hütlis,
eine kleine Kapelle
und auf den grünen Wiesen stehen
original schweizer Kühe.
Es gibt sogar ein kleines Bähnchen,
welches durch Tunnel und selbstgebaute Brücken 4 km den Berg
hinauf zu einem Drehrestaurant fährt
mit Blick, bei klarer Sicht, auf den Vulkan ARENAL.
Und das alles auf dem 190 Hektar großen Schweizer Anwesen.
"GRUIZI" steht am Eingangsschild !!
Wir biegen ab und landen so bei Franz einem Schweizer,
der es sich hier in Costa Rica vor vielen Jahren
"HEIMISCH" gemacht hat.
Am Abend lassen wir uns von Franz persönlich
ein Züricher Geschnetzeltes mit Röstis
sowie ein richtig leckeres Cordon bleu zaubern
und genießen den identischen schweizer Hüttenflair.
Für ein paar Stunden auf einem anderen Kontinent,
man könnte es fast glauben !!
Wir verbringen die Nacht auf dem Parkplatz
und am Morgen weckt uns der Glockenschlag
der kleinen schweizer Kapelle.
Die Bahnfahrt zum Drehrestaurant fällt für uns aus,
da der Vulkan Arenal im Wolkenkleid liegt.
Wir ziehen entlang
auf der urigen und schönen kleinen Straße
um den ARENAL SEE,
wo sich mehr Ausländer als Einheimische angesiedelt haben
und erreichen das Örtchen NUEVO ARENAL.
Auf dem Gemeindegrund am See
bietet sich ein toller und kostenfreier Stellplatz an,
auf dem wir zwei Nächte verbringen.
Auf der Weiterfahrt um den ARENAL-SEE
sowie vorbei an dem halb im Wolkenkleid
verschwundenen VULKAN ARENAL,
gelangen wir über ruppige Schotterpiste zu den vier,
im Privatbesitz befindlichen schönen Wasserfällen.
Am kleinen Restaurant der Familie stellen wir Maggie ab
und steigen um in einen Jeep,
der uns die letzten abenteuerlichen Kilometer
auf ausgewaschener enger Lehmpiste steil hinunter
zum Ausgangspunkt bringt.
Paco und Mexi dürfen mit !
Auf einem treppenreichen und steilen Wandertrail
gelangt man zu den in paradiesischer Umgebung liegenden Wasserfällen
in denen es sich herrlich baden lässt.
Noch am gleichen Tag
geht es auf der unbefestigten und schroffen Piste
einige Kilometer weiter,
vorbei an Kaffee-Plantagen hinein in das Nebelwald-Gebiet
MONTEVERDE.
Es ist ein privates Naturschutzgebiet,
welches zum Schutz des tropischen Regenwalds
entlang der CORDILLERA DE TILARAN gegründet wurde.
Dort bietet sich so einiges an Gelegenheiten,
den Regenwald aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten
und tief in ihn einzutauchen.
Wir entscheiden uns für den
SKY WALK
auf dem es bis zu 42 Meter hohe
und bis zu 250 Meter lange Hängebrücken
durch und über den mystischen nebelverhangenen
Regenwald geht.
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Da wir spät ankommen verbringen wir die Nacht
auf dem Besucher-Parkplatz im Park.
Früh am Morgen treibt es uns tief hinein
in den undurchdringlichen dichten
und faszinierenden Regenwald.
Es ist eine besondere Stimmung
am frühen Morgen im menschenleeren Regenwald
über die hoch angebrachten
schwingenden Hängebrücken zu laufen.
Immer mal wieder huschen kleinen Nebelfronten
durch die Pflanzen
und nur einzig und allein
sind die intensiven Urwald-Geräusche zu hören.
Das GRÜN drumherum ist so intensiv und dicht,
so dass es dich fast verschlingt
und die überdimensionierten Pflanzenarten
sind einfach beeindruckend.
Zurück am Auto
hüllt uns der Nebel komplett ein und es regnet.
Wir verlassen den Regenwald
und fahren auf dem direkten Wege
erneut auf die
NICOYA HALBINSEL.
Über Rumpelpiste sowie die Panamericana,
gelangen wir auf die Halbinsel und landen am Abend
auf einem freien Stellplatz am PLAYA POCHOTE
mit kleinen Wellblechhütten und Grillstellen
am GOLFO DE NICOYA.
Die Nacht ist unruhig,
da immer mal wieder Kokosnüsse auf die Wellblechdächer plotzen
und um 5.30 Uhr ist die Nacht schlagartig zu ENDE.
Sechs ARAS
haben es sich über unserem Schlafzimmerfenster
in den Bäumen gemütlich gemacht,
krächzen um die WETTE und schmeißen uns aus dem Bett.
Nach dem Frühstück ziehen wir weiter
und erreichen über holprige sowie dem Ende hin
extrem steil und kurvenreich abfallender Straße,
MONTEZUMA.
Wir finden ein schnuckeliges Plätzchen ein wenig außerhalb
des Alt-Hippie-Örtchens Montezuma - alias Montefuma,
wie wir aufgeklärt werden,
und genießen eine tolle Zeit an dem herrlichen
und traumhaft schönen Küstenabschnitt
an der Südspitze der NICOYA HALBINSEL.
Am Tag der Abreise düst Mexi mir zwischen die Beine,
so dass ich eine elegante Drehung auf der Treppe hinlege
um nicht auf der Nase zu landen,
fange mir aber dadurch einen gewaltigen Schmerz
in der Hüfte ein !!
Nichts geht mehr !!
Nach 6 Stunden Unbeweglichkeit im Bett,
kommt am Abend der Notarzt in unsere kleine Behausung an den Playa
und verpasst mir zwei Spritzen
die mir meine Beweglichkeit nach und nach zurückgeben.
Wir verlängern und werden am nächsten Tag
von Lothar & Martina überrascht
die nur wenige Meter von uns vor ein paar Tagen
ihr Lager auf einem Campingplatz aufgeschlagen
und von Einheimischen von uns erfahren haben.
Sie gesellen sich zu uns,
und gemeinsam verlassen wir nach zwei Nächten
den schönen Platz.
Wir wollen weiter über die Dschungel-Road
entlang an der Küste.
Martina und Lothar schließen sich an
doch nach wenigen Kilometern drehen wir um
da angeblich die weitere Strecke nur noch
mit dem Quad zu befahren ist.
GEFANGEN im DSCHUNGEL
Olaf & ich wollen noch einen kleinen Abstecher
zum Cape Blanc machen
und Lothar & Martina warten um die Ecke,
da sie die Piste nicht fahren wollen.
Wir fahren die kleine Piste weiter zum Eingang,
müssen jedoch halten,
da ein Ast leicht am Dach scheuert.
Zurücksetzen ist angesagt,
doch zuvor öffnet Olaf die Tür um nach zu sehen
wo es klemmt.
In dem Moment kracht das ganze Gerödel vom Himmel,
und ein fünf Meter langer
sowie vom Durchmesser ca. 25 cm starker Ast
verkeilt sich in Olafs Fahrertür.
Der Rest landet auf dem Dach
und zerschebbert eines unserer Solar-Panele
(zum Glück eines von den alten,
welches so gut wie keine Leistung mehr brachte).
Nichts geht mehr !!
Von Hand lässt sich der störrische Ast nicht beseitigen,
so dass die Motorsäge zum Einsatz kommt
um Maggie von der grünen Pracht wieder zu befreien.
Nach einer halben Stunde
sind wir zum Glück wieder fahrbereit !!
Ohne Motorsäge hätten wir noch einige Stunden
mehr verweilen dürfen.
Zusammen mit Lothar & Martina
gelangen wir über die Umgehungsstraße wieder an den Pazific
und finden am
PLAYA MALPAIS
ein nettes freies Plätzchen am Strand
zum Wildcampen.
Nach zwei Tagen trennen sich unsere Wege !!
Wir wollen noch um die Halbinsel,
erneut zu den FLYING CROCODILES
und Lothar & Martina zieht es erneut zur Heißen Quelle in die Berge
um dort einige Arbeiten zu erledigen.
Für uns geht es nun
auf holpriger und zum Teil ausgewaschener Piste
vorbei an schönen einsamen Stränden,
durch dünn besiedelte umwucherte Gegend
und durch kleine touristische Surfer-Örtchen,
wo hauptsächlich der amerikanische Tourismus verweilt,
in Richtung SAMARA.
Dort verbringen zwei Nächte
auf einem Campingplatz direkt am Strand,
frischen unsere Wasservorräte auf
und warten auf den perfekten Flugtag mit dem Autogyro
bei den Flying Crocodiles.
Das Örtchen Samara selbst bietet,
wie auch die anderen kleinen Örtchen an der Küste,
nicht all zu viel bis auf Restaurants, Souvenir-Shops
und Touristen.